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Jagd & Rettungshunde

Hier finden Sie Geschichten und Wissenswertes über unsere Ridgebacks als Jagd- und Rettungshund

RR AG Jagdhund

"Wie die Mutter, so auch die Tochter"

Prüfung RRJP I der RRAGJ am 03. November 2001

Nachdem ich mit meiner BoneyR vor zwei Jahren, dank meines Unwillens zu üben und dank Boney's Dickkopf, schon beim Gehorsamsteil durchgefallen war, wollte ich keine Prüfung mehr in Angriff nehmen. Ich hatte mir ja sowieso geschworen, dass die Prüfung zu meinem Jagdschein auch gleichzeitig die Letzte meines Lebens sein sollte. Aber da kannte ich Uwe Helfert und Ewald Klum schlecht. Die Beiden setzten mir zwei Jahre lang dermaßen zu. dass ich dann im vergangen Oktober sagte, "okay, wir probieren es noch mal!"

So fuhr ich dann am 03.1 1.0 I um 08.00 Uhr nach einem ausgiebigen Auslauf. bibbernd vor Prüfungsangst, nach Wickenrode. Am Treffpunkt waren bis auf einen der Prüfer schon alle versammelt. Ich atmete noch einmal tief durch und stieg, äußerlich völlig cool, aus dem Auto, begrüßte alle Anwesenden und wäre am liebsten gleich wieder in das Auto gestiegen, als ich hörte, dass wir auf einer Schwarzwildfährte arbeiten sollten. BoneyR hatte das vergangene Jahr vielleicht ein oder zwei Schwarzwildfährten gearbei­tet, ansonsten nur Dam- und Rotwild, da ich davon jede Menge Schweiß und Schalen zur Verfügung hatte. Aber was soll' s, wir wollen ja nicht für die Prüfungen arbeiten, son­dern für die Praxis und da muss ein guter Schweißhund jede Fährte arbeiten können.

Bei der Verlosung der Reihenfolge hatte ich die dankbare Nr. 2 gezogen, so konnte ich erst noch sehen. wie es dem Ersten erging, brauchte aber andererseits nicht so furcht­bar lange warten, bis ich mit BoneyR dran war. Da wir die Schussfestigkeits-Prüfung schon vor zwei Jahren bestanden hatten, konnte ich mich mit Rusty's jüngstem Spross noch ein wenig auf den Gehorsamsteil vorbereiten. Als wir dann damit dran waren, lief alles wie am Schnürchen, die Kommandos nur geflüstert, lief BoneyR als würde sie er­raten was ich von ihr will. Das fünfminütige Abliegen außer Sicht, unsere Achillesferse vom letzten mal, brachte sie ganz locker hinter sich und Schussruhe hat sie sowieso, so dass letztendlich auch das Standtreiben kein Problem darstellte.

Nach einer zünftigen fränkischen Brotzeit ging es dann in das Suchgebiet, wo dann der erste Prüfling mit zur Fährte genommen wurde. Für uns andere begann nun das große Warten und bibbern. Nach ca. einer Stunde sahen wir ein Auto kommen, aus dessen Fenster uns ein überglücklicher Hundeführer entgegenwinkte, bestanden!

Nun war ich mit BoneyR an der Reihe. Im Suchgebiet angekommen, legte ich ihr das Suchgeschirr mit dem Schweißriemen an, ließ sie absitzen und untersuchte den verbrochenen Anschuss, dann sagte ich ihr "komm schauen", ein Ruf, dem sie nur gar zu ger­ne folgt. Sie war sofort bei mir, untersuchte den Anschuss und zog in gewohnter Ma­nier sofort zügig los. Nach ca. 300 m verwies sie mir ein Wundbett, worüber ich mich sehr freute, denn oft hat sie es so eilig, dass sie über die Wundbetten wegzieht. Nun führte die Fährte direkt auf einem Rotwildwechsel entlang auf eine kleine Lichtung, auf der BoneyR plötzlich zu bögeln begann, was ich schon lange nicht mehr bei ihr gese­hen hatte. Ein genauerer Blick auf den Waldboden ließ mich fast einen Blutsturz be­kommen, überall tiefe Eingriffe von Rotwild und alle ganz frisch. (Wie ich später hörte, hatte kurz vor der Suche ein Rudel Rotwild äsend auf der Fährte gestanden, "wie Zie­gen in der Sonne"). Meine Hündin geriet in' s Rotieren, lief hin und her, bögelte und kreiste. Ich stand sprichwörtlich "hilflos im Wald", ermunterte sie leise zum suchen und fluchte auch mal ganz erbärmlich, wenn sie mal ratlos dastand und den Kopf hoch nahm, gut, dass die Prüfer Abstand hielten und nichts hören konnten. Dann plötzlich geht ein Ruck durch meine Süße, die Nase ganz tief, die Rute hoch und wedelnd zieht sie nach links weg, nach einer Zeit wieder leichte Verwirrung, bögeln, suchen, dann zieht sie rechtwinklig weiter. Nach vielleicht 100 m (ich hatte für Entfernungen jedes Maß verloren) verweißt sie ein Wundbett in dem ich etwas Schweiß finde, nun ist sie nicht mehr zu halten und ich muss sie zur Ruhe mahnen und bremsen. Als sie den Kopf hoch nimmt, schaue ich in die Richtung in die sie sichert, vor uns liegt ein großer schwarzer Klumpen, wir haben die Sau gefunden. Jetzt gibt es kein halten mehr, die letzten Meter nehmen wir im Sprint. BoneyR geht sofort die tote Sau an, packt sie am

Ohr und an der Schwarte und schüttelt sie, bis ich ein Schälchen Futter aus der Jacken­tasche hole, ihre wohlverdiente Belohnung. Während meine tolle Hündin frisst, lasse ich mich auf den Waldboden fallen. Ich bin fix und fertig, aber überglücklich und unend­lich stolz auf meine Hündin, denn während ich schon an aufgeben dachte, als wir nicht mehr weiter kamen, hat sie umso verbissener gearbeitet, sie ist halt eine echte Toch­ter der Umvuma Rusty.

Die Fährte war 750 m lang, hatte eine Stehzeit von etwa 20 Stunden und war mit 10 ml Schweiß gelegt, von dem so gut wie nichts mehr zu finden war, die Suche dauerte etwa 40 Minuten. Ich denke, mit solch einer Leistung können unsere Ridgis mit ande­ren Jagdhunden aber prima mithalten.

Wenn alles gut geht, will ich trotz Prüfungsangst mit BoneyR im Frühjahr 2002 eine er­schwerte Schweißprüfung ablegen. Allerdings müssen wir dafür auch wieder viel üben.

Ich mochte an dieser Stelle allen jagdlichen Mitgliedern der DZRR für die tolle Zu­sammenarbeit der vergangenen Jahre danken, denn ohne gute Zusammenarbeit kön­nen sich auch keine Erfolge einstellen. Mein besonderer Dank gilt Ewald Klum, der mir unermüdlich Übungsfährten gelegt hat und der ein fantastischer jagdlicher Lehrmeister ist und Uwe Helfert, der ständig versucht hat, mich psychisch für die Prüfung aufzu­bauen und mich so lange bekniet hat, bis ich eben zugesagt habe.

Ein ganz besonderer Dank gilt Anne Müller! Sie ist die eigentliche Mutter der RRAGJ, denn sie hat mich überredet etwas für die jagdliche Ausbildung unserer Rasse zu tun. Aber nicht nur das, über Annes Hunde sind alle meine Leistungserfolge gekommen, Umvuma Rusty die Rettungshündin, von Anne gezüchtet, nun BoneyR Memory of the old red Hunter, Tochter von Umvuma Rusty und Besal Fatoka und auch alle die ande­ren Nachkommen von Rusty und Fatoka, die im Rettungsdienst oder jagdlich arbeiten.

Liebe Anne, wer Deine Zucht und speziell Fatoka zu Unrecht kritisiert, der hat entwe­der null Ahnung von Hundezucht oder aber er hat einen miesen und neidischen Cha­rakter. Du hast für die Rhodesian Ridgebacks so viel getan, dass man Dich in hundert Jahren noch bewundern wird, Deine Kritiker aber werden dann schon längst vergessen sein.

Von allen Rhodesian Ridgebacks, die bisher eine jagdliche Prüfung oder Rettungshun­deprüfung bestanden haben, kommen 2 Drittel aus dem Zwinger Umvuma. Qualität setzt sich eben auf die Dauer doch durch!!!

Waidmannsheil Ulli Schnitzer

 

 

 

 

 

 

 

 

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